Fehler beim Üben und Trainieren

Beim Bogenschießen, einer faszinierenden Sportart, die nicht nur Präzision, sondern auch mentale Stärke erfordert, können verschiedene Fehler auftreten, die den Fortschritt behindern und zu Frustration führen können. In diesem Artikel werden einige häufige Fehler beim Training untersucht und aufgezeigt, wie man sie vermeiden kann, um das Leistungsniveau zu steigern und die Freude am Bogenschießen zu bewahren.

Zu unregelmäßig trainieren
Ein regelmäßiges Training ist entscheidend, um Fortschritte zu erzielen und die Technik zu verbessern. Wenn man nur gelegentlich zum Bogenschießen geht, wird die Technik und die Fähigkeit, sich zu verbessern, beeinträchtigt werden. Versucht man, einen klaren Trainingsplan zu erstellen und sich daran zu halten, um kontinuierlich an seinen Fähigkeiten zu arbeiten. Wer nur üben möchte, sollte vor allem an seinen Schwächen arbeiten.

Nur monoton trainieren
Immer dasselbe Training kann zu Stagnation führen. Das Wiederholen derselben Abläufe ohne Variation kann langweilig werden und das Interesse am Sport mindern. Es ist wichtig, das Training abwechslungsreich zu gestalten, indem man verschiedene Distanzen, Schusswinkel und Trainingsmethoden einbezieht. Ganz entscheidend ist das für Einsteiger und Kinder und Jugendliche.

Mit einem zu starken Bogen trainieren
Ein Bogen, der zu stark ist, kann zu schlechten Schießgewohnheiten führen und sogar Verletzungen verursachen. Es ist ratsam, mit einem Bogen zu trainieren, der zur körperlichen Stärke und Erfahrung passt, um eine korrekte Schusstechnik zu entwickeln und zu verbessern.

Den eigenen Schussablauf nicht kennen
Das Verständnis des eigenen Schussablaufs ist von entscheidender Bedeutung, um Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Ein bewusstes Verständnis jedes Elements des Schusses ermöglicht es, gezielt an Verbesserungen zu arbeiten und die Genauigkeit zu steigern. Dazu sollte man seinen eigenen Schuss zuerst einmal genau analysieren.

Nur auf Parcours schießen
Obwohl das Schießen auf Parcours eine großartige Möglichkeit ist, praktische Erfahrungen zu sammeln, ist es wichtig, auch gezielt an der Technik zu arbeiten. Nur am Parcours zu schießen kann von dem Gedanken sich zu verbessern, ablenken. Es ist ratsam, auch auf Ringscheiben oder einen leeren Dämpfer zu schießen, um gezielt an den Schwächen zu arbeiten.

Nur auf Turnieren schießen
Der Reiz von Wettbewerben ist verständlich, aber das ständige Wettkampfumfeld kann zu einer Vernachlässigung der Grundlagen führen. Ein ausgewogenes Training, das auch außerhalb von Turnieren stattfindet, ermöglicht es, gezielter an den Schwachstellen zu arbeiten und die Leistung auf Turnieren zu verbessern.

Mit einem zu starken Bogen trainieren:
Häufig sieht man dann, dass die Bogenschulter hochgeht.
Nur auf Parcours schießen:
Dabei bleibt zu wenig Zeit, um an den Schwächen zu arbeiten.

Nur Schusstechnik trainieren
Die Schusstechnik ist zweifellos wichtig, aber sie allein bestimmt nicht die Treffgenauigkeit. Man sollte sich aber auch damit beschäftigen, wie man den Abschusswinkel für bestimmte Entfernungen einstellt. Das nennt man im Übrigen dann Zieltechnik.

Keine realistische Einstellung zur eigenen Leistungsfähigkeit haben
Eine realistische Einschätzung der Leistungsfähigkeit hilft, Ziele angemessen zu setzen und nicht frustriert zu sein, wenn nicht jeder Schuss perfekt ist. Ein gewisser Streukreis ist normal, und es ist wichtig, Fortschritte schrittweise zu machen. Wer aber nicht weiß, wie groß sein Streukreis auf eine bestimmte Entfernung ist, kann nicht beurteilen, ob der Schuss gut oder schlecht war.

Nicht zwischen Schuss- und Zielfehler unterscheiden können
Die Fähigkeit, zwischen Schuss- und Zielfehlern zu unterscheiden, ist essenziell, um gezielt am Fehler oder an den Schwachstellen zu arbeiten. Ein Schussfehler liegt dann vor, wenn man Fehler im Bewegungsablauf hat/hatte. Zu erkennen ist das am besten an der Trefferlage. Links- bzw. Rechtsabweichungen sind meist Schussfehler, während ein Zielfehler dann vorliegt, wenn man zu tief oder zu hoch getroffen hat. Bei zu kurzen Schüssen kann es auch ein Schussfehler gewesen sein, wenn man beispielsweise zu wenig Auszug hatte.

Nur Schusstechnik trainieren:
Wer nur an seiner Schusstechnik arbeitet, wird mit den Entfernungen immer Probleme haben. Im Bild: Training mit geschlossenen Augen, was prinzipiell eine sehr gute Übung ist, aber beim Zielen nicht hilft.
Keine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zu haben:
Wer nicht weiß, wie groß sein Streukreis auf eine bestimmte Entfernung ist, kann nicht beurteilen, ob der Schuss gut oder schlecht war. Im Bild sind alle Pfeile im Streukreis. Auch 3, die nict im Tier stecken.
Nicht zwischen Schuss- und Zieltechnik unterscheiden können:
Links- bzw. Rechtsabeichungen sind meist Schussfehler, Hoch- bzw. Tiefabweichungen meist Zielfehler.

Bei Zielfehlern nur an der Schusstechnik arbeiten
Wenn man Zielfehler hat, also ein Problem mit der Höhe hat, liegt das Problem nicht immer an der Schusstechnik. Es ist daher wichtig zu wissen, ob man einen Schuss- oder Zielfehler gemacht hat. Mit der saubersten Schusstechnik kann man nicht treffen, wenn der Abschusswinkel nicht stimmt.

Anzahl der Schüsse statt Qualität der Schüsse beachten
Mehr ist nicht immer besser. Man sollte auf die Qualität jedes Schusses achten und sich darauf konzentrieren, korrekte Abläufe zu üben, anstatt eine hohe Schusszahl zu erreichen.

Zu viele Pfeile pro Einheit schießen
Übermäßiges Schießen kann zu Ermüdung und nachlassender Präzision führen. Man sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ausreichendem Training und Überbeanspruchung finden. Mehr als 100 bis 150 Pfeile pro Tag sind für die meisten Hobby-Schützen nicht sinnvoll. Egal ob das nun in einer halben Stunde oder an einem Tag geschossen wird.

Immer zu viele Pfeile pro Passe schießen
Steht man mit Kollegen an der Schießlinie, dann kann es schon vorkommen, dass es lange dauert, bis alle fertig geschossen haben. Hier sollte man aber nicht den Fehler machen, aus Langeweile den Köcher immer leerzuschießen. Zum einen tritt eine Ermüdung ein, zum anderen kann es zu einem Gewöhnungseffekt kommen. Man trifft dann eventuell schlechter, weil man müde wird, aber unter Umständen wieder besser, weil man sich an die Entfernung gewöhnt hat.

Den Schuss nur anhand des Treffers beurteilen
Ein erfolgreicher Treffer bedeutet nicht unbedingt, dass der Schussablauf korrekt war. Auch wenn das Ziel getroffen wurde, sollte man das nicht als „den perfekten Schuss„ bewerten. Nur wenn Schusstechnik und Treffer gut sind, war auch der Schuss gut.

Bei Fehlschüssen nur das „Kopfschütteln„, anstelle des Bewegungsablaufs trainieren
Wenn ein Schuss danebengeht, ist es wichtig, nicht nur frustriert zu sein, sondern den Grund dafür zu ergründen. Man sollte den Bewegungsablauf und andere Faktoren analysieren und nach möglichen Fehlern suchen, die man korrigieren kann.

Keine geeigneten Übungen zur Beseitigung der Fehler machen
Um die Schwachstellen zu verbessern, müssen gezielte Übungen in das Training integriert werden, die auf die Beseitigung der identifizierten Fehler abzielen.

Übungen falsch ausführen
Man sollte darauf achten, Übungen korrekt auszuführen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Falsche Ausführungen können zu neuen Fehlern führen und die Verbesserung verzögern. Um das zu verhindern, kann man mit einem Kollegen trainieren. Hat man den nicht zur Hand, kann man sich auch von Zeit zu Zeit selbst filmen.

Bei Änderungen das „Tal der Tränen„ nicht durchlaufen
Verbesserungen erfordern manchmal Änderungen im Bewegungsablauf, die anfangs ungewohnt und ungenau sein können. Man sollte sich Zeit geben, um sich an diese Anpassungen zu gewöhnen und durch das anfängliche Tal der Tränen zu gehen. Wer vorher aufgibt, hat schon verspielt.

Auf jede Anregung von Kollegen reagieren
Ratschläge von erfahrenen Bogenschützen können wertvoll sein, aber nicht alle Ratschläge passen zum individuellen Stil oder den Zielen. Man sollte die nützlichen Hinweise herausfiltern und sie – wenn nötig – an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Keine Rückmeldung von einem Experten erhalten
Wenn möglich, sollte man nach einem erfahrenen Trainer oder Experten suchen, der das Training beobachten und wertvolle Rückmeldungen geben kann. Das kann auch nur von Zeit zu Zeit gemacht werden. Externes Feedback kann oft dabei helfen, Fehler zu identifizieren und gezielt zu korrigieren.

Den Schuss nach dem Treffer beurteilen:
Nur wenn die Schusstechnik und der Treffer gut sind, ist auch der Schuss als gut zu bewerten. Hier ist die Schusstechnik schlecht, der Treffer aber sehr gut.
Bei Änderungen das „Tal der Tränen" nicht durchlaufen:
Wer ertwas verändert, muss auch akzeptieren, dass es nicht sofort besser wird.
Auf jede Anregung eines Kollegen reagieren:
Hat man seine Technik gefunden, sollte man auch bei gut gemeinten Ratschlägen vorsichtig sein.

Fazit
Indem man diese häufigen Fehler beim Trainieren oder Üben vermeidet und gezielt an den Schwachstellen arbeitet, kann man die Schuss- und die Zieltechniktechnik verbessern, die Genauigkeit steigern und letztendlich die Leistungsfähigkeit maximieren. Es ist wichtig zu bedenken, dass Fortschritt Zeit und Geduld erfordert, aber mit einem gut strukturierten und bewussten Training kann man die Fähigkeiten auf ein neues Niveau heben.

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