Andersrum

Warum man die Seite wechseln sollte

Wann sollte man einen Wechsel von links uaf rechts (oder umgekehrt) in Betracht ziehen?

Kreuzdominanz

Normalerweise hat ein Rechtshänder ein rechtsdominantes, ein Linkshänder ein linksdominantes Auge. Das bedeutet, dass das Bild dieses Auges zur beispielsweisen Bestimmung der Richtung vom Gehirn verwendet wird. Nun gibt es Schützen, bei denen das andersrum ist. Man spricht dann von Kreuzdominanz. Bei Kreuzdominanz wird aber das falsche Bild genommen, hier das rechte und das eigentlich richtige ausgefiltert. Damit schießt man links vorbei.

Für dieses Problem gibt es prinzipiell vier Lösungen.

1) Man schießt so weiter wie bisher, wenn man kein Problem damit hat.
2) Man zielt einfach weiter rechts. Ist zwar nicht jedermanns Sache, aber wenn es hilft ...
3) Man zieht normal auf, schließt das linke Auge, korrigiert die Richtung, öffnet das Auge und schießt. Mit der Zeit kann es passieren, dass sich das Hirn quasi umprogrammiert und man mit offenen Augen schießen kann. Anmerkung: Das trifft nur für Zieltechniken zu, wo man räumliches Sehen braucht.
4) Man wechselt auf links/rechts um.

Schulterprobleme

Oft kommt es vor, dass oft erst nach Jahren plötzlich Schulterprobleme auftauchen. Das kann natürlich viele Gründe haben. Wenn jemand über lange Zeit mit einem sehr staken Bogen schießt, kann das schon mal passieren. Aber auch Alter oder Krankheit kann dazu führen. Wenn man dieses Problem hat, hilft oft nur auf links/rechts umzustellen.

Um besser zu werden

Man muss zuerst einmal feststellen, dass Bogenschießen ein sehr einseitiger Sport ist. Nicht was die Abwechslung betriff, sondern was den Körper betrifft. Man zieht immer mit der gleichen Hand und hält den Bogen mit der anderen. Dadurch sind die Muskeln unterschiedlich ausgeprägt. Auch die Rücken- und Nackenmuskulatur ist davon betroffen; vorausgesetzt, man schießt relativ häufig. Für jemand, der nur unregelmäßig und auch nicht sehr oft einen sehr leichten Bogen, bezüglich Gewicht und Zuggewicht, schießt, wird das weniger von Bedeutung sein.

Im Gehirn gibt es offensichtlich einen Mechanismus, der eine Weiterentwicklung der einen Seite verhindert. Das Gehirn stellt dabei ein Ungleichgewicht in der Ausbildung des Körpers fest. Wenn die Differenz der beiden Körperhälften zu groß ist, stoppt dieser Mechanismus augenscheinlich die Weiterentwicklung. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers (Propriozeption) nach dessen Lage im Raum, den Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmaßen zueinander sowie deren Veränderungen als Bewegungen mitsamt dem Empfinden für Schwere, Spannung, Kraft und Geschwindigkeit wird dabei angehalten.

Ist das aber nun wirklich für Bogenschützen so wichtig? Je professioneller Bogensport betrieben wird, desto wichtiger wird das. Für eine Weiterentwicklung eines Profis, der jeden Tag einige Stunden schießt, kann das bedeuten, dass er nicht mehr besser werden kann, egal wie viel er oder sie trainiert.

Da es offensichtlich eine maximale Differenz zwischen den beiden Körperhälften gibt, kann man durch Training der anderen Seite erreichen, dass sich auch die „richtige„ Seite weiterentwickelt; wohlgemerkt nicht nur muskulär.

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