Parcoursbau


Wird irgendwo ein Parcours gebaut, haben die Verantwortlichen natürlich das Ziel, dass er den Schützen gefällt. „Na und wie gefällt es dir bei uns“, ist meis­tens die eher peinliche Frage, die man von den Vereinsmitgliedern dann gestellt bekommt. Peinlich deshalb, weil auch nicht so tolle Parcours vom Befragten dann als toll bewertet werden, nur um es sich nicht mit dem Verein zu verscherzen. Dabei ist es gar nicht so schwer, eine anspruchsvolle Runde zu stellen.

Planung und Aufbau

Schritt 1: Beginnt man einen Parcours zu planen, ist zuerst natürlich die Grobplanung zu machen. Diese ist logischerweise vom Gelände abhängig. Es empfiehlt sich, das Gelände mit einem Plan zu begehen und alle möglichen Schüsse, die einen entsprechenden Pfeilfang haben – natürlich unter Einbeziehung aller anderen Sicherheitsbestimmungen –, zu suchen und in den Plan einzuzeichnen. Dabei ist auch schon wichtig, welche Scheibengröße man hier ev. auf­stellen kann. Der Weg steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Vordergrund.

Schritt 2: Nun legt man den Weg fest, der durch den Parcours führen soll. Man wird unter Umständen sogar mehrere mögliche Wege finden. Es müssen dabei aber nicht alle Schüsse auch tatsächlich verwendet werden. Die nicht benötigten Schüsse können bei einem späteren Umbau mit einbezogen werden.

Schritt 3: Um die endgültige Scheibenpositionen für den Aufbau festzulegen, geht der Parcourssetzer alle Positionen ab und markiert sie mit Bändern am Boden. Dabei geht es vor allem darum, die Ausrichtung der Scheibe festzulegen. Die Schussrichtung kann man mit einem Pflock vor dem Band anzeigen. So können dann die Helfer, die die Scheibe tatsächlich aufstellen, die „schöne Seite“ dem Schützen zuwenden. Damit die Kollegen die Positionen auch finden – nicht jedes Mitglied und jeder Helfer ist ortskundig –, wird der Weg gleichzeitig mit Bändern oder Richtungspfeilen markiert.

Schritt 4: Der Parcoursverantwortliche erstellt nun eine Liste, in der jede Scheibe vermerkt ist. Hier sind Angaben, wie Position und Nummer am Plan, mitzunehmendes Material (Eisen, Abschusspflöcke, Holz zum Stabilisieren der Scheiben, Fixierdraht, Fixierklebeband ...) und die Tätigkeiten (z.B. Hang so abgraben, dass die Scheibe gerade steht) vermerkt.

Schritt 5: Der Aufbau geht am poblemslosesten, wenn jeweils zwei Helfer ihre Aufgabe (Liste und Plan) zugeteilt bekommen. Dabei ist es wichtig, dass der Verantwortliche nicht selbst am Pacours unterwegs ist, sondern von zentraler Stelle aus die Scheiben und Aufgaben verteilt. Die Abschusspflöcke werden zur Scheibe gelegt.

Schritt 6: Nun geht der Parcoursverantwortliche mit einigen Helfern und dem notwendigen Werkzeug gegen die eigentliche Gehrichtung und steckt den Parcour. Vorteil 1 dieser Vorgehensweise: Man spart sich Weg, weil die Abschusspflöcke bei der Scheibe liegen. Vorteil 2: Man sieht eventuell aus einer anderen Perspektive noch den einen oder anderen Sicherheitsmangel. Jede Scheibe wird auch noch auf ihre Standfestigkeit überprüft und gegebenenfalls in Ordnung gebracht.


Umfassender Artikel aus der Zeitschrift 3-D-Bogensport zum Bau eines Bogenparcours.

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