Die grössten Fehler beim Zielen (2)

Seinen persönlichen Schussbereich nicht kennen

Als persönlichen Schussbereich bezeichne ich jene Entfernung, innerhalb derer ich mir keine taktischen Überlegungen machen muss.

Das Treffen-Wollen in den Vordergrund stellen

Wer seine Aufmerksamkeit nur auf das Treffen-Wollen richtet, wird die Schuss- und Zieltechnik zwangsläufig vernachlässigen und wird unter Umständen nicht den gewünschten Erfolg haben. Konzentrieren Sie sich also beispielsweise auf den Auszug (Rückenspannung). Das Treffen kommt dann von selbst.

Mit einer Kreuzdominanz nicht richtig umgehen können

Nicht viele haben damit zu tun. Und nicht für jeden, der sie hat, ist sie auch ein Problem. Stellen Sie also fest, ob sie ein Problem ist. Wenn nicht, ist alles OK. Auch wenn so mancher Experte glaubt, dass die Kreuzdominanz nur beim Systemschießen oder beim Schießen mit Visieren ein Problem ist, glaube ich gerade das Gegenteil; es kann sich beim instinktiven Schießen oder beim Gap Shooting gravierend auswirken.

Wenn die Kreuzdominanz allerdings ein Problem ist, müssen Sie sich etwas einfallen lassen. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, sein Gehirn umzuprogrammieren.

Zieltechnik in Einzelfällen nicht anpassen oder wechseln können

Ich schieße hauptsächlich instinktiv. Dabei spielt der persönliche Schussbereich eine wichtige Rolle. Liegt z.B. das Ziel außerhalb dieses Bereiches, verändere ich meinen Punkt, auf den ich schaue. Ich schaue dann auf die Rückenlinie einer Tierscheibe (Gruppe I).

Eine andere Sache ist der bewusste Wechsel der Zieltechnik. Ich weiß, dass mein Nullpunkt (Spitze genau im Ziel) bei rund 55 Meter liegt. Ich mach das aber bewusst und schieße bei der nächsten Scheibe wieder instinktiv.

Die eigene Leistungsfähigkeit nicht einschätzen können

Es ist wichtig, dass ich meine Leistung auf bestimmte Entfernungen einschätzen kann. Es geht dabei also um die Wahrscheinlichkeit, die Scheibe zu treffen. Ist mein Streukreis auf eine bestimmte Entfernung größer als die Scheibe, macht es wenig Sinn, sich zu ärgern. Damit bringe ich mich selbst nur aus dem „Konzept“.

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